Am 11. Juni 2025 forderte die European Migraine & Headache Alliance (EMHA) gemeinsam mit Mitgliedorganisationen, Kopfschmerzexperten und Politikern im Europäischen Parlament, Migräne als Priorität in der EU-Strategie für neurologische Gesundheit 2025 aufzunehmen.

Ziel ist eine bessere Versorgung und Anerkennung von Migräne als ernstzunehmende neurologische Erkrankung. Denn Migräne ist laut der 2019 erschienenen Studie Global Burden of Disease weltweit die zweithäufigste Ursache für Jahre mit Behinderung (v.a. bei jungen Frauen). Alleine in Europa leiden 15% der Erwachsenen an Migräne.

Im Zentrum stand die Präsentation des kürzlich veröffentlichten White Papers der EMHA, das konkrete Massnahmen empfiehlt, darunter:

  • Formale Anerkennung als neurologische Erkrankung
  • Verbesserung der medizinischen Ausbildung
  • Verbesserter Zugang zu Innovationen
  • Umsetzung von Interventionen am Arbeitsplatz
  • Geschlechterspezifische Gesundheitspolitik
  • Verpflichtung zur Anerkennung politischer Richtlinien

Die Umsetzung dieser Empfehlungen wird die Lebensqualität der Betroffener verbessern und die wirtschaftlichen Folgen unzureichender Behandlung mindern.

Dr. Reto Agosti war als Neurologe und Politiker mit vor Ort und betonte, wie Migräne trotz ihrer erheblichen Auswirkungen in den nationalen Gesundheitsagenden fehlt. Er schlägt EU-weite Initiativen zur Sensibilisierung am Arbeitsplatz und zur Ausbildung von Ärzten vor und betont, dass Investitionen in Migräne ein Gewinn für Arbeitgeber, Gesundheitssysteme und die Gesellschaft sind.