Multiple Sklerose

Die Multiple Sklerose (MS) ist in unseren Breiten bei junger Erwachsenen die häufigste Erkrankung des zentralen Nervensystems. Es handelt sich um eine chronische Entzündungserkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen die eigenen Nervenzellen und ihre Ummantelung richtet. In den meisten Fällen ist sie durch akute Krankheitsschübe gekennzeichnet, die sich oft spontan wieder weitgehend zurückbilden. Unbehandelt kommt es bei der Mehrzahl der Patienten zu weiteren Schüben, denen sich dann oft eine langsame Krankheitsprogression anschließt. Nur bei weniger als 15% der Patienten beginnt die Erkrankung primär fortschreitend.

Typische Symptome umfassen Sensibilitätsstörungen an den Extremitäten, akutes Verschwommensehen auf einem Auge aufgrund von Entzündungen des Sehnervs und motorische Symptome wie Gangstörungen. Auch Blasenstörungen oder Störungen der Konzentration sind möglich. Charakteristisch ist eine sehr leichte Ermüdbarkeit der Patienten („chronic fatigue“) und eine Verschlechterung der Symptome bei Hitze.

Die Diagnosestellung beruht auf dem Nachweis entzündlicher Herde an mehreren Stellen des zentralen Nervensystems (Hirn und Rückenmark), die sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten ereignet haben. Schon beim ersten Krankheitsschub ist eine Therapie sinnvoll. Wichtig sind somit eine möglichst frühe Diagnosestellung und ein rascher Behandlungsbeginn. Inzwischen gibt es eine Reihe von Medikamenten, die das Immunsystem modulieren und weiteren Schüben vorbeugen.